Cronenberger Werkzeugkiste 2022


NTV-Turnmädchen bei der Cronenberger Werkzeugkiste 2022

von Katharina Laschefski, DOSB-Trainerin C Leistungssport

Nach drei Jahren stand dieses Jahr am 13.08.2022 endlich wieder die Werkzeugkiste an. Dort zeigen wir seit sehr vielen Jahren regelmäßig mit unseren Wettkampfgruppen einem Mix aus Tanz, Turnen und Akrobatik, und so sollte es auch dieses Jahr wieder sein.
Als jedoch der Termin und die Location für dieses Jahr bekannt wurden, stellte uns das vor einige Probleme. Die letzten Jahre konnte unsere Aufführung immer auf dem Rathausplatz gegenüber der Hauptbühne stattfinden, wo wir viel Platz für Matten, Turnerinnen und Zuschauer*innen hatten und von allen vier Seiten bestaunt werden konnten. Durch die Verlegung ans Ehrenmal hatten wir nur noch wenig Platz und mussten auf einen unserer Bodenläufer verzichten und die Zuschauer*innen würden sehr gedrängt und direkt vor der Matte stehen. An den Seiten und hinten war durch andere Stände leider nur sehr wenig Platz für Zuschauer*innen. Auch der Termin war dieses Jahr anders gelegen. Während die Werkzeugkiste sonst immer kurz vor den Sommerferien stattfand, war sie dieses Mal drei Tage nach Ende der Sommerferien. Das schien insofern schwierig, dass uns nur ein Trainingstermin nach einer sechswöchigen Pause blieb, um die Turnerinnen sowohl an die Reihenfolge zu erinnern, als auch die Elemente und Pyramiden wieder hinzubekommen, denn sechs Wochen ohne Training sind eben doch recht lang.
Als wäre das alles noch nicht genug, kam dann auch noch erschwerend hinzu, dass wir lange auf eine Zusage warten mussten und viele Feiertage donnerstags lagen. Statt der üblichen drei Monate hatten wir plötzlich nur noch fünf Trainingseinheiten Zeit eine komplette Aufführung auf die Beine zu stellen. Wir gingen also schnell ans Werk und stellten eine ca. zwölfminütige Abfolge zu peppiger Musik zusammen. Zudem schickten wir alle Abläufe und Videos von den Tänzen an die Eltern, damit diese mit den Turnerinnen Zuhause üben konnten. Normalerweise ist das nicht nötig, doch durch unseren extremen Zeitmangel hofften wir, dass uns das die folgenden Trainingseinheiten erleichtern würde.
Erfahrungsgemäß laufen die Proben für Aufführungen sehr lange recht chaotisch ab, bis dann alles wenige Wochen vor der Aufführung plötzlich zusammenkommt. Diese Tatsache machte uns allen Bedenken, da wir ja nur so wenig Zeit hatten. Wir begannen also mit 30 Turnerinnen, im Alter zwischen 7 und 25 Jahren, fleißig zu proben und wie erwartet war es alles sehr chaotisch. Dann fingen die Sommerferien an und wir baten die Eltern erneut etwas mit den Turnerinnen zu üben, sodass diese zu mindestens grob wissen, wann sie was mit welcher Partnerin machen.
Es gelang uns noch am letzten Ferientag ein Zusatztraining zu organisieren, sodass uns zumindest noch zwei Trainingseinheiten blieben. Außerdem erweiterten wir die Zeiten, sodass uns in jeder Einheit drei Stunden zur Verfügung standen. Und was soll ich sagen? Wir kamen nach den Ferien in die Halle und das Chaos war vorbei. Alle wussten, wo sie zu sein hatten und wir konnten direkt starten mit Musik zu proben. Das wäre vor den Ferien noch undenkbar gewesen. Daher hier nochmal ein herzliches Dankeschön an die Turnerinnen und ihre Eltern, die in den Ferien alles gegeben haben, um diese Aufführung zu einem Erfolg werden zu lassen.
Leider mussten wir bei den letzten Trainingseinheiten sowie der Aufführung aus gesundheitlichen Gründen auf eine unserer Turnerinnen verzichten, wodurch wir einiges nochmal umstellen mussten. Doch auch damit kamen die anderen Turnerinnen gut zurecht. Unsere Generalprobe am Donnerstag lief erstaunlich gut, was die Abergläubischen unter uns zwar etwas beunruhigte, insgesamt waren wir jedoch mehr als zufrieden.
Am Morgen der Werkzeugkiste reisten wir Trainer*innen dann um 7:30 mit Airtrack, Bodenläufer und einigen Matten an. Die Turnerinnen kamen um 11:50, sodass wir noch eine Stunde Zeit hatten uns aufzuwärmen und die Reihenfolge nochmal durchzugehen. Platzmäßig wurde das Ganze dann zudem noch schwieriger als erwartet, sodass wir nicht mehr hinter der Airtrack hergehen konnten, wie wir das geprobt hatten. Nach einer kurzen Absprache mit allen Turnerinnen fanden wir dann jedoch spontan noch Alternativen. Die Aufregung unter den Turnerinnen war recht groß, da 20 der 29 Turnerinnen noch nie an einer unserer Aufführungen teilgenommen hatten.
Und dann war der Zeitpunkt der Aufführung gekommen. Der Moment, auf den wir zwar viele Wochen hin gefiebert, für den wir aber nur wenig Zeit zum Trainieren hatten. Letztendlich lief die Aufführung entgegen aller Erwartungen und Prognosen großartig. Die Pyramiden und akrobatischen Elemente klappten, die Reihenfolge und die Tänze waren verinnerlicht und die turnerischen Elemente konnten überzeugen. Die ein oder anderen Eltern erschraken zwar, als sie ihre Kinder durch die Luft fliegen sahen, konnten sich aber auch schnell wieder beruhigen und waren begeistert, was die Kinder schon alles können.
Wir Trainer*innen sind unglaublich stolz auf jede einzelne unserer Turnerinnen, denn jede hat alles gegeben und ist über sich hinausgewachsen. Trotz schwieriger Trainingsbedingungen haben wir eine tolle Aufführung auf die Beine gestellt, die uns allen noch lange in Erinnerung bleiben wird. Zur Belohnung für die tollen Leistungen gab es dann im folgenden Training für jede Turnerin zwei Kugeln Eis von Salva.
Zuletzt bleibt mir nur noch, mich bei allen zu bedanken, die diese Aufführung ermöglicht haben:

Nun steigen wir wieder in unser normales Training ein und freuen uns alle schon auf unseren nächsten Wettkampf im Dezember, sowie auf die nächste Werkzeugkiste.

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